Chronologie Hamburger SturmflutenUnzählige Sturmfluten haben seit jeher die Elbniederungen überschwemmt. Einige davon richteten immensen Schaden an und kosteten vielen Menschen das Leben.
Julianenflut vom 17. Februar 1164
Sie verursachte erste Einbrüche des Jadebusens und richtete im Elbegebiet große Schäden an.
Erste Marcellusflut vom 16. Januar 1219
Sie brachte große Überflutungen im Elbegebiet.
Allerkindleinsflut vom 28. Dezember 1248
Es kamen viele Menschen im Elbegebiet um. Die Flut zertrennte die historische hamburgische Elbinsel Gorieswerder in mehrere Teile.
Zweite Marcellusflut vom 16. Januar 1362
Sie war die wohl größte Sturmflutkatastrophe an der deutschen Küste, bei der 100.000 Menschen ertrunken sein sollen. Die Zweite Marcellusflut wird auch "Mandränke" genannt.
Cäcilienflut vom 21. November 1412
Die Elbinsel Hahnöfersand wurde vom Festland abgetrennt und an der Estemündung wurde ein ganzes Dorf vernichtet.
Allerheiligenflut vom 1. November 1570
Im Alten Land, in Stillhorn, Moorwerder und in den Vier- und Marschlanden brachen die Deiche.
Fastelabendflut vom 26. Februar 1625
Die auch "Eisflut" genannte Sturmflut richtete große Schäden im Alten Land und Hamburg an.
St. Pauli-Bekehrungsnachtflut vom 25. Januar 1634
Der Estedeich von Hove wurde auf 900 m Länge zerstört.
Weihnachtsflut vom 24./25. Dezember 1717
Über die Weihnachtsflut liegen ausführliche Berichte vor und eine Karte, die das ungeheure Ausmaß der Überflutungen aufzeigt. Es ertranken 11.150 Menschen und 100.000 Stück Vieh. Rund 8.000 Häuser hat die Weihnachtsflut zerstört.
Sturmflut vom 3./4. Februar 1825
Bis 1962 war sie die höchste an der deutschen Nordseeküste und im Elbegebiet. Die Sturmflutwelle erreichte einen Scheitelwasserstand von 5,24 m über Normalnull am Pegel von St. Pauli. Nach zahlreichen Deichbrüchen im Gebiet von Hamburg in der III. Meile Alten Landes, in Finkenwerder, Moorburg, Wilhelmsburg, Ochsenwerder und Hammerbrook kam es zu verheerenden Überschwemmungen. Bis 1962 war der Höchstwasserstand dieser Sturmflut Maßstab für die Bemessung der Hamburger Deiche und anderer Hochwasserschutzanlagen, deren Höhe danach auf 5,70 m über Normalnull festgelegt worden war.
Sturmflut vom 1./2. Januar 1855
Diese Sturmflut übertraf den Wasserstand der Flut von 1825 in Harburg und an der Oberelbe, während sie mit einem Pegelstand von 5,11m in St. Pauli diesen nicht erreichte. Bis 1962 ist es danach zu keiner sehr schweren Sturmflut mehr gekommen.
Sturmflut vom 16./17. Februar 1962
Mit einem Wasserstand von 5,70 m über Normalnull war die Sturmflut die bis schlimmste Flutkatastrophe für Hamburg. Voraussetzung dafür war ein langandauernder Sturm über der nördlichen Nordsee und ein Windfeld über der Deutschen Bucht mit mittlerer Windstärke aus Westnordwest. Hinzu kam der Einfluß einer Fernwelle aus dem Atlantik, der bei Cuxhaven fast einen Meter ausmachte.
Sturmfluten November-Dezember 1973
Im Zeitraum vom 6. November bis zum 17. Dezember 1973 traten in Hamburg 28 Sturmfluten ein. Der Scheitelwert der höchsten Sturmflut am 7. Dezember 1973 erreichte am Pegel St. Pauli einen Stand von 5,33 m über Normalnull. Die Schäden blieben relativ gering, da die neuen Hochwasserschutzanlagen zum größten Teil bereits fertiggestellt waren. Im Hafengebiet allerdings kam es zu beträchtlichen Schäden.
Sturmflut vom 3./4. Januar 1976
Die höchste Sturmflut bis heute mit einem Pegelstand von 6,45 m über Normalnull in St. Pauli wurde zu einer Bewährungsprobe für die nach 1962 gebauten neuen Hamburger Hochwasserschutzanlagen. Auch hier entstanden erhebliche Schäden in den Außendeichgebieten von mehreren 100 Mio DM.
(Quelle: Sturmfluten und Hochwasserschutz in Hamburg, hrsg. v. Deichverband der Vier- und Marschlande u.a., Hamburg 1987)
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