In den Niederlanden sind der EU zufolge erneut Lebensmittellieferungen aus den USA positiv auf genetisch veränderten Reis getestet worden. Betroffen seien Schiffsladungen, die im August den Hafen Rotterdam passiert hätten, sagte am Donnerstag der Sprecher der EU-Kommission, Philip Tod. Die Kommission wolle nun die Kontrollmaßnahmen für Langkorn-Reis aus den USA verschärfen. Die Ladungen würden künftig auf die illegale Reis-Sorte "LL 601" getestet.
Erste Tests hätten zunächst negative Ergebnisse gezeigt. Daher hätten die Lieferungen den Hafen passiert. Erst bei einer zweiten Testreihe sei der Genreis festgestellt worden, sagte Tod. Ein EU-Vertreter sagte, die EU habe die Behörden in Frankreich, Belgien, Deutschland und Großbritannien gebeten, den Verbleib des Genreises zu klären.
In den vergangenen Wochen wurden mehrfach Fälle bekannt, in denen illegaler Genreis aus den USA nach Europa gelangt war. Auch in Deutschland wurden Spuren des Genreises festgestellt. Mehrere Supermarktketten nahmen die verunreinigten Produkte daraufhin aus den Regalen.
Es handelte sich dabei um die genetisch veränderte Reissorte "LL 601" des Chemiekonzerns Bayer. Der Genreis enthält ein Protein, das ihn gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel resistent machen soll.
Bislang ist in der EU keine Genreis-Sorte zum Import oder Verkauf zugelassen. Die europäischen Verbraucher stehen gentechnisch veränderten Lebensmitteln besonders skeptisch gegenüber.