Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 








Wir heissen Euch bei Dreams of Child herzlich Willkommen!!!


Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 5 Mitglieder
3.605 Beiträge & 772 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • Auf dem SchulwegDatum08.05.2006 12:28
    Thema von theguy im Forum Kurzgeschichten

    Edwina stieg aus dem Bus und lief die Straße entlang. Alles leuchtete im Abendrot. Sie ging lustlos durch die Pfützen und ihre Schuhe wurden nass. Egal, dachte sie. Wen interessierte das denn jetzt noch? Sollten ihre Schuhe doch nass werden. Niemand kümmerte sich darum. Es war nämlich niemand mehr da, den es kümmern könnte. Sie lief weiter. Überall wanderten Leute umher und lachten. Lächelten blöd. Mit Einkaufstüten bepackt, mit Pelzen um ihren Körper. Ob die wohl wussten, zu wem diese Pelzen gehörten. Wussten sie ob jetzt irgendwo ein Fuchs trauerte, weil er seinen Vater oder seine Mutter verloren hatte. Und sie fraßen. Stopften das Fastfood in sich rein und Süßkram. Und alle rauchten. Überall dieser Qualm.
    Miefiger Qualm der Edwina den letzten Atem raubte, oder das, was davon noch übrig war. Und dabei schoben sie ihre Kinder im Kinderwagen vor sich her. Kurz leben, jung sterben. So war offenbar ihre Devise. Offenbar war ihnen ihr Leben nicht wertvoll. Dabei war das Leben, doch das wertvollste was es gab. Schließlich man nur eins. Und sie würden ihre Kinder auch bald verlieren, wenn sie nicht damit aufhörten. Wenn die nicht schon an dem Qualm erstickt sind. Und laufend, wo sie auch hinging, stritten sich irgendwelche Leute. Mit ihren Kindern, und ihren Ehepartnern. Wussten die denn nicht, wie kostbar all diese Menschen sind. Das man sie hatte war doch keine Selbstverständlichkeit. Und die ganzen Typen, die sich auf der Straße betrinken. In ihrer Schule tranken sie auch immer. Saufen bis zum geht nicht mehr. Bis zum Tod, als gäbe es kein morgen, nicht wofür es sich lohnte weiterzuleben. Aber wenn sie ehrlich war, gab es für sie ja auch nichts mehr. Schon lange fragte sie sich, wozu das alles. Wozu weitermachen in diesem Drecksloch, der Welt. Als sie heute morgen in der Schule saß, hatte sie sich schon gefragt, wozu. Der Lehrer hatte irgendetwas über binomische Formeln erzählt, aber wen kümmerte das schon? Gab es nichts wichtigeres? Was konnten ihr binomische Formeln schon geben? Glücklich machten sie sie nicht. Sie gaben ihr nicht das zurück was sie verloren hatte. Alles andere hatte jetzt ohnehin keinen Sinn mehr. Wen kümmerte es noch, ob sie zur Schule ging, ob sie gute Noten hatte, ob sie Freunde hatte? Sie nicht, und auch sonst niemanden. Niemanden kümmerte es wieviel a plus b in klammern zum Quadrat war. Was nützte es ihr, wenn sie es wusste? Es beantwortete ihr nicht, die wirklich wichtige Frage. Der Mathelehrer konnte ihr nicht sagen, wieso das alles geschehen war, und was ihr Leben jetzt noch für einen Sinn hatte. Wieso sie weitermachen sollte. Früher war sie gern in die Schule gegangen, aber nun war alles egal. Früher ging sie auch gern mit ihren Freundinnen shoppen, aber die ödeten sie nur noch an, mit ihrem ewigen Gerede über Kerle, Klamotten und Schminke und dem blöden Gekicher. Die hatten keine Ahnung, worauf es ankam. Sie hatten ihr gesagt, sie solle doch nicht immer so ein mürrisches Gesicht ziehen und endlich mal wieder lachen. Sie hatten ihr gesagt, sie würde sie noch ganz verrückt machen mit ihrer ewig miesen Laune. Dann sollten sie doch einfach wegbleiben. Sie brauchte sie nicht. Sie brauchte niemanden mehr. Keiner konnte ihr das zurückgeben was sie verloren hatte. Nichts konnte diese unendliche Lehre füllen. Schon gar nicht diese dummen Hühner. Sie wusste gar nicht mehr, was sie überhaupt an denen gefunden hatte. Überhaupt wusste sie nicht mehr, warum sie früher so gute Laune gehabt hatte. Sie war nicht mehr die, die sie früher war. Der Direktor hatte sie auch gefragt, was denn mit ihr passiert sei, als sie heute morgen bei ihm gesessen hatte. Der Mathelehrer hatte sie dahin geschickt. Es war das erste mal, dass sie zum Direktor musste. Sie hatte dem Mathelehrer gesagt, er solle seine Klappe halten. Daraufhin hatte er sie ins Klassenbuch eingetragen. Das erste mal. Sie war zuhause angekommen und öffnete die Tür. Niemand war da. Wie sollte es auch anders sein. Alles war leer. Die Tische, die Stühle, das Sofa und Edwinas Herz. Der Direktor hatte gesagt, er wollte mit ihren Eltern sprechen. Da fing sie an zu weinen und niemand wusste den Grund, denn sie hatte es niemandem erzählt. Wenn sie daran dachte, wie oft ihre Freundinnen geschimpft hatten über ihre \"spießigen Alten\". Sie wäre froh wenn sie an ihrer Stelle wäre. Sollten sie doch froh sein, dass sie noch Eltern die mit ihnen meckerten, denn sie hatte keine mehr.

  • Eine ganz normale FamilieDatum08.05.2006 12:21
    Thema von theguy im Forum Kurzgeschichten

    Kathrin stand auf, um sich etwas zu trinken zu holen. Doch vor der Tür hielt sie inne. Da standen ihre Eltern sich gegenüber. Sie fasste sich ans Herz. Schon wieder! Die beiden konnten es nicht lassen. Immer dieses Geschrei und immer wurde sie davon wach. Aber was konnte sie schon tun. Sie war ja noch viel zu jung. Auf sie hörte ja keiner. Sie dachten, sie würde es nicht merken, aber da irrten sie. Sie wusste alles. So ging das schon seit Monaten. \" Du warst wieder bei ihr, stimmts?\" hörte sie ihre Mutter brüllen. \" sei ehrlich!\". \"so lass es dir doch erklären\" seufzte ihr Vater. \"was!\" fauchte ihre Mutter. \" ich bin nun mal oft unterwegs in meinem Beruf\" \" hör auf, ich kenne deine Ausreden\" \"Jetzt sei nicht so hysterisch. \" Achja, ich vergaß. Ich bin eine hysterische alte Gewitterziege. Ewig schlecht drauf, verklemmt und humorlos. Nicht so lustig wie sie.\" \" Jetzt hör schon auf, möchte nicht wissen was du so treibst, wenn ich nicht da bin\" \" Ich habe eine tolle Zeit! Es ist wirklich spannend, mit dem Haushalt und den Kindern.\" \"Glaubst du ich mache Urlaub? Nein ich habe wichtige Gesch...\" \"..Wichtige Geschäfte! Wichtiger als deine Familie\" \"Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Schließlich verdien ich das Geld auch für euch\". So gung das immer. Kathrin kannte es schon. Sie fragte sich, wieso die beiden eigentlich noch zusammen waren. Nichts verband sie miteinander. \" Darauf kann ich verzichten\" Brüllte ihre Mutter. \"Ich würde mich sowieso am liebsten...\" \"Sowieso am liebsten trennen\" fuhr Kathrin dazwischen. Ihre Eltern erschraken. Sie hatten sie gar nicht bemerkt \" Das wolltest du doch eben sagen. Denkt ihr nicht, ich merke das nicht\" sie war den Tränen nahe. \" Ich weiß es schon die ganze Zeit. Und langsam halte ich es nicht mehr. Dauernd streitet ihr euch, und sobald ich den Raum komme, setzt ihr ein Lächeln auf. Ich weiß alles. Und ich kann es nicht ertragen wie ihr euch gegenseitig unglücklich macht. Ich merke das jedes mal an Weihnachten, an meinem Geburtstag. Immer! Immer gibt ihr euch solche Mühe, damit ich nichts merke, aber das funktioniert nicht. Ich möchte nicht das ihr meinetwegen leidet. Da habe ich ein zu schlechtes Gewissen. Trennt euch endlich, damit das aufhört.\" Sie rannte weinend in ihr Zimmer. Ihre Eltern standen verwundert da.

Inhalte des Mitglieds theguy
Neueinsteiger
Beiträge: 52
disclaimer



counter by CountIT.ch










Wallpaper ohne Ende bei E-Wallpapers
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz