Babyhandel aufgeflogenDie Frauen mussten die Kinder austragen, dann wurden sie ihnen weggenommen
Eine Gruppe polnischer Menschenhändler soll in den vergangenen Jahren Kinder von Prostituierten nach Deutschland verkauft haben. Die von einem 39-Jährigen geführte Bande habe Frauen zur Prostitution angeworben und die "erfolgreichsten" an Bordelle in Deutschland und der Schweiz verkauft, berichtete die "Gazeta Wyborcza" am Donnerstag über die Ermittlungsergebnisse einer Sonderpolizeieinheit im westpolnischen Poznan.
Wurde eine der Frauen schwanger, seien die Kinder zur Adoption ins Ausland verkauft worden, hieß es. Erst als sich eine der Frauen an die Polizei wandte, kamen die Ermittlungen gegen die Menschenhändler in Gang.
Die Frauen mussten dem Bericht zufolge so lange weiter arbeiten, bis die Schwangerschaft unübersehbar war. Zur Geburt seien sie in eine Klinik in Deutschland gebracht worden. Nach der Geburt seien die Kinder "verschwunden", die Mütter erhielten eine geringe Geldsumme.
Zusammen mit der deutschen Polizei wollen die Ermittler nun herausfinden, wer die Käufer waren. Es wird nicht ausgeschlossen, dass außer kinderlosen adoptionswilligen Paaren auch Pädophile die Säuglinge kauften. Bisher sind lediglich einige Fälle von verkauften Kindern bekannt. Die polnische Polizei appelliert daher an alle betroffenen Frauen, sich zu melden und verspricht Opferschutz. Bisher wurden vier Tatverdächtige festgenommen, die Ermittlungen stehen den Angaben zufolge aber noch am Anfang.
Quelle:
http://www.n-tv.de