Opfer soll angefangen habenDer nach einem Streit mit Jugendlichen in einer Hamburger S-Bahn gestorbene Mann ist vermutlich nicht den Folgen eines Faustschlages erlegen.
Es bestünden nach bisherigen Untersuchungen Zweifel an einem direkten Zusammenhang zwischen dem Schlag und den später festgestellten Hirnblutungen, die zum Tode des Mannes geführt hätten, teilte die Polizei mit. Zudem hätten die sechs an dem Streit vom Sonntag beteiligten Jugendlichen den Tathergang anders geschildert als die Lebensgefährtin des Toten: Nicht sie hätten mit den Provokationen angefangen sondern der 52-Jährige.
Die jungen Männer im Alter von 16 bis 19 Jahren hatten sich am Dienstag bei der Polizei gemeldet. Nach ihrer Schilderung ging der 52-Jährige in der S-Bahn auf einen der Jugendlichen zu und fasste ihn am Kopf an. Außerdem habe er den 17-Jährigen zu einer Schlägerei aufgefordert, zitierte die Polizei aus der Aussage der Jugendlichen. Am Bahnhof Othmarschen seien beide ausgestiegen. Als der 52-Jährige eine Kampfhaltung eingenommen habe, habe der Jugendliche ihm einmal ins Gesicht geschlagen und sei dann wieder in die Bahn eingestiegen. Der nach den Aussagen der Jugendlichen stark angetrunkene 52-Jährige sackte auf dem Bahnsteig zusammen.
Nach der Auseinandersetzung war der Mann nach Polizeiangaben in einem Krankenhaus operiert worden, hatte aber nicht mehr das Bewusstsein erlangt. Möglicherweise habe das Opfer an einer angeborenen Vorerkrankung gelitten, die zu den Hirnblutungen geführt habe. Äußere Verletzungen seien nicht festgestellt worden, teilte die Polizei mit.
Die Lebensgefährtin des Mannes habe keine näheren Angaben zu dem Vorfall machen können, teilte die Polizei mit. Sie sei zur Tatzeit stark angetrunken gewesen und könne sich deshalb nicht mehr an Details erinnern, habe die Frau ausgesagt. Sie hatte zunächst angegeben, die jungen Männer hätten Passagiere in der S-Bahn belästigt, und der 52-Jährige sei dabei einer Frau zu Hilfe gekommen.
Quelle:
http://www.n-tv.de